Offensive zur Stärkung der digitalen Infrastruktur und der digitalen Prozesse an den bayerischen Universitäten auflegen
Moderne, innovative Universitäten brauchen eine moderne Struktur für Forschung, Lehre und Management. Auch die dynamische Entwicklung im Bereich der Digitalisierung erfordert daher eine Offensive zur Stärkung der digitalen Infrastruktur und der digitalen Prozesse an den bayerischen Universitäten, welche die Unterstützung des Freistaates beim Aufbau einer Servicestruktur für die Lehre, dem Aufbau eines professionellen Forschungsdatenmanagements und der konsequenten Digitalisierung der Verwaltung umfasst.
Bei der Digitalisierung der Universitäten braucht es einen deutlichen Schub in allen Dimensionen. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass die Universitäten fähig und in der Lage sind, digitale Innovationssprünge zu meistern. Technische Innovationen wie ChatGPT werfen neue drängende Fragen auf, welche die Wissenschaft herausfordern. Die Universitäten wollen diese Entwicklungen aktiv mitgestalten, weshalb es eine echte Offensive der Digitalisierung von Forschung, Lehre und Management braucht. Mit der IT-Strategie der bayerischen Hochschulen 2021 und der Gründung des Digitalverbunds Bayern 2023 schaffen die Hochschulen in Bayern eine Plattform, die digitale Innovationen in allen Dimensionen gezielt und kooperativ voranbringen wird.
Zu den großen Herausforderungen zählen:
Im Bereich der Forschungen die Ausstattung und Optimierung von IT-Betriebsstätten, der Ausbau von Netzen und netznahen Diensten sowie die gemeinschaftliche Beschaffung. Diese sind die Grundlagen für innovative Forschungsinnovationssysteme (FIS), ein effizientes Forschungsdatenmanagement (FDM) oder ein zukunftsweisendes gemeinsames Bibliotheksmanagementsystem (FOLIO). Gerade die Forschungsfelder aus der Hightech Agenda Bayern, mit KI, Quantencomputing, Luft-, Raumfahrt und Geodäsie und weiteren SuperTech-Themen, werden ohne eine digitale Infrastruktur und Services auf internationalem Spitzenniveau nicht zünden.
Im Bereich der Lehre sollen Erfahrungen und Lehren aus der Corona-Pandemie dazu genutzt werden, um die Campus-Universität der nächsten Generation entstehen zu lassen. Diese verbindet die gewünschte persönliche und soziale Interaktion auf den Campi mit den Vorteilen des digital unterstützten Lernens. Dazu braucht es eine Weiterentwicklung von Lehr- und Lernmanagementsystemen über Campusmanagementsysteme und die E-Didaktik bis hin zur einer baulich, digital-technischen Neukonzeption von Lehr-, Lern- und Begegnungsräumen an den Universitäten. Es braucht zudem eine offene Debatte über die Chancen und Risiken von datengestützter Lernbegleitung (Learning Analytics), um Studierende noch gezielter an ihre akademischen Bildungsziele heranzuführen. Mit der virtuellen hochschule bayern (vhb) haben die bayerischen Hochschulen und der Freistaat Bayern bereits im Jahr 2000 eine bundesweit einzigartige Einrichtung für das Angebot und die Vernetzung von digitalen Lehrangeboten geschaffen. Diese gilt es zu verstetigen und besser auszustatten.
Im Bereich des Managements der Hochschulen braucht es eine stringente E-Governance der Hochschulen, welche die stetig zunehmenden Anforderungen u.a. an IT-Sicherheit oder die IT-Personalinfrastruktur erfüllt. Nur so können Hochschulen die digitalen Services für Studierende über den gesamten Student Life Cycle von der Bewerbung über die Immatrikulation und den Studienverlauf bis hin zu Exmatrikulation und Alumni-Betreuung sicherstellen. Auch die digitalen Dienste in der Verwaltung, u.a. bei Zeiterfassung, Reisekosten, Drittmittelmanagement, Lehrdeputatsmanagement usw., können so aktiv angegangen werden.
Die Universitäten sehen eine Offensive der Digitalisierung dabei nicht als rein technischen Prozess, sondern als einen Veränderungsprozess, bei dem Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und wissenschaftsstützendes Personal mitgenommen werden müssen.