26.03.2024

Israelische Generalkonsulin und Beauftragter für jüdisches Leben der Staatsregierung zu Besuch

Die israelische Generalkonsulin in München Talya Lador-Fresher und der Beauftragte in Bayern für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe Staatsminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle besuchten die Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Universitäten bei ihrer gemeinsamen Sitzung am 21. März. Zentrales Thema war der Umgang der Hochschulen mit der aktuellen Situation nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.

„Normalerweise würde ich heute über den wissenschaftlichen Austausch zwischen deutschen und israelischen Universitäten sprechen. Doch der 7. Oktober ist eine Zäsur für Israel und der Terrorangriff omnipräsent“, betonte die Generalkonsulin. In Bayern waren bundesweit betrachtet eher wenig antisemitische Vorfälle zu verzeichnen, u.a. die Drohung der Störung von Veranstaltungen. Es sei wichtig, sich davon nicht einschüchtern zu lassen, gab die Generalkonsulin den bayerischen Universitätspräsidentinnen und -präsidenten mit.

Staatsminister a.D. Dr. Ludwig Spaenle schloss sich der Situationsbeschreibung von Generalkonsulin Lador-Fresher direkt an: „Das, was am 7. Oktober passiert ist, hatte eine Dimension, wie man sie nach dem 2. Weltkrieg bisher nicht gesehen hat“, erklärte Spaenle. Es bestünde die Gefahr, dass Studenten jüdischen Glaubens für politische Entwicklungen in Israel verantwortlich gemacht würden. „Wichtig ist, dass die Situation der jüdischen Studenten ernstgenommen wird“, so Spaenle weiter. Er bot an, dass die Hochschulen bei Fragen oder Problemen jederzeit mit seinem Büro Kontakt aufnehmen könnten. Außerdem befinde er sich in Gesprächen mit dem Bund bezüglich einer Forschungslinie zu Israel-Studien als Teil der „area studies“.

Volle Unterstützung gegen Antisemitismus

Der Vorsitzende von Universität Bayern e.V. Prof. Stefan Leible sagte im Namen der Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Universitäten Solidarität im Kampf gegen den Antisemitismus zu. „Es geht uns darum, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen“, betonte Prof. Leible. Universität Bayern hatte bereits am 13. Oktober 2023 den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel klar verurteilt und sich der Stellungnahme der HRK und weiterer Wissenschaftsorganisationen vom 12. Oktober 2023 angeschlossen. Aus den Wortmeldungen der Präsidentinnen und Präsidenten wurde deutlich, dass es an den Universitäten bereits viele unterschiedliche Initiativen gegen Antisemitismus gibt, wie Veranstaltungen mit israelischen Institutionen oder der Besuch bei einer jüdischen Gemeinde. Prof. Leible betonte abschließend: „Es ist wichtig, die wissenschaftlichen Beziehungen zu Israel weiter auszubauen, sowohl zwischen Forscherinnen und Forschern als auch zwischen Studentinnen und Studenten.“ Besonders der Austausch unter jungen Menschen sei eines der wichtigsten Instrumente: „Es gibt nichts Besseres, als junge Leute nach Israel zu bringen. Wer das Land einmal kennengelernt hat, kann es auch besser verstehen“, schloss Prof. Leible.

Foto:

Die Präsidentinnen und Präsidenten der bayerischen Universitäten gemeinsam mit der israelischen Generalkonsulin und Staatsminister a.D. Spaenle (beide Mitte)

Fotoquelle: Brauns/Universität Bayern